RepRap: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 28. Mai 2013, 20:05 Uhr
- Alles zum alten Drucker von DanielWillmann unter Reprap/Parent.
Der RepRap ist unser 3D-Drucker. Es ist das Modell ABSPrusa mit ein paar kleinen eigenen Zusätzen.
Inhaltsverzeichnis
Hinweise zur Benutzung
Der 3D-Drucker war nicht gerade billig, deshalb müssen einige Regeln befolgt werden.
- Nur die #Druckberechtigten dürfen drucken.
- Wenn der Drucker längere Zeit nicht druckt, stell sicher, dass die Heizung für den Extruder aus ist
- Das Filament muss ggf. per Hand nachgeführt werden, wenn es nicht von selbst abrollt
- Die Plattform vor dem Drucken gründlich mit Alkohol oder Pinselreiniger säubern, wenn nicht auf Papier gedruckt wird. Das ist eine häufige Ursache für Probleme.
- Nach dem Drucken etwa 1-2 Minuten warten, bis die Teile abgekühlt sind, da sie sich ansonsten verformen
- Manche Teile (besonders bei dünnen Strukturen) benötigen Kühlung, hierfür z.B. die Lüfter verwenden (siehe gedruckte Eule)
- Den Druck zwischendrin zu unterbrechen um später weiter zu drucken – und sei es nur für 5 Sekunden – ist mit unendlich viel Problemen behaftet und sollte wenn irgendwie möglich vermieden werden.
Druckberechtigte
- Daniel Willmann
- Shoragan
- Daniel Bohrer
- Oni
- DooMMasteR
- Lena
- Marylin
- Larsan
- Stew
- Chrissi^
- Hanhaiwen
- Matthis
- Emantor
- Joke
- Lulu
- tsuro
- blinry
- mjh
- mkalte666
- Pecca
Interessierte Entitäten
Vereinheitlichter Druckführerscheinabsolvierungsundeinweisungsvorgang ist in Arbeit. (™)
Logbuch
Im Logbuch ist eine Liste der bisher gedruckten Teile.
Software
Zum deklarativen Erstellen von 3D-Modellen eignet sich OpenSCAD, Blender oder jedes andere Programm, was STL-Format ausgeben kann.
- OpenSCAD: git clone git://github.com/openscad/openscad.git
Die STL-Modelle müssen dann in GCode umgesetzt werden, der zum Drucker gesendet werden kann. Slic3r und Cura sind die meistverwendeten Programme dafür.
- Slic3r (oder über die Paketverwaltung, oder git clone git://github.com/alexrj/Slic3r.git)
- Beispiel-Konfiguration für Slic3r ist unter Reprap/Configs/Slic3r zu finden
- Cura
- Beispiel-Konfiguration ist unter Reprap/Configs/Cura zu finden
- Skeinforge
- SFACT (Fork von Skeinforge)
Schließlich noch Printrun/Pronterface, das zum Steuern des Repraps verwendet werden kann (prinzipiell meldet sich der Drucker als serielle Konsole im System, aber du willst etwas mehr Komfort haben). Hiermit kann man insbesondere auch GCode zum Drucker schicken.
- Printrun (oder über die Paketverwaltung, oder git clone git://github.com/kliment/Printrun.git)
Modelle
- siehe auch Unterseite: Reprap/Modelle
- Mate name tags - http://www.thingiverse.com/thing:38861
- bei Verwendung von Slic3r einiges beachten:
- als Fill Pattern am besten "rectilinear" auswählen
- unter Umständen wird kein Infill generiert, das führt dazu, dass die Tags innen hohl sind. Manchmal hilft es, die Option "Generate extra perimeters when needed" auszuschalten. Wenn das nicht hilft… cura verwenden ;-)
- bei Verwendung von Slic3r einiges beachten:
- INGA Gehäuse - http://www.thingiverse.com/thing:22450
Workflow
Zum Workflow gab es auf dem BarCamp Braunschweig 2012 einen längeren Vortrag (PDF) von Daniel Bohrer, larsan und Neo Bechstein. Hier die Kurzfassung:
3D-Modell-erstellen
- z.B. mit OpenSCAD, FreeCAD oder Blender oder jedes andere Program, das einen STL-Export hat
- Manchmal enthalten die STLs Fehler und Slic3r kommt durcheinander. Netfabb kann viele dieser Dateien wieder reparieren.
- Thigiverse ist eine super Quelle bereits fertiger Modelle.
Slicen
- Die Bemerkungen hier beziehen sich auf Slic3r. Es gibt noch andere Tools, wie SFACT oder Skeinforge, aber die sind deutlich komplexer
- Die Config muss nach jedem Start neu geladen werden
- Eine gute Temperatur für PLA ist 180°C-185°C
- Der erste Layer sollte mit 10°C mehr gedruckt werden
- Es kann helfen, von Zeit zu Zeit die Version zu updaten
Konfigurationen für Slic3r gibt es unter Reprap/Configs/Slic3r.
Stew hat eine funktionierende Konfiguration unter Reprap/Skeinforge eine Kurzanleitung und Konfiguration für Skeinforge abgelegt.
Einzelne Objekte am Stück fertigstellen
Cura und Slic3r haben die Möglichkeit, mehrere Objekte gleichzeitig zu drucken, wobei jedes Objekt einzeln fertiggestellt wird, bevor das nächste Objekt angefangen wird (also nicht alle Objekte gleichzeitig Layer für Layer). Das ergibt unter Umständen bessere Druckerzeugnisse, da während der Travel-Bewegungen weniger Filament heraustropfen und an anderen Objekten hängen bleiben kann.
In Slic3r aktiviert man dafür auf dem Tab "Print Settings" im Abschnitt "Output options" die Option "Complete individual objects". Unter "Extruder clearance" muss folgendes eingestellt werden:
- Radius: 62 mm
- Height: 35 mm.
In Cura öffnet man dafür den Project Planner (im Menü "Tools") und dann das Dialogfeld "Project planner preferences" (auf der Toolbar). Folgende Werte müssen dort eingetragen werden:
- Head size – X towards home: 75 mm
- Head size – X towards end: 32 mm
- Head size – Y towards home: 60 mm
- Head size – Y towards end: 62 mm
- Head gantry height: 35 mm
- Pronterface öffnen (pronterface.py), den GCode laden und mit 250000 Baud zur entsprechenden seriellen Schnittstelle (meist /dev/ttyUSB0) verbinden. Es sollte die Meldung "Printer is now online." erscheinen und die Steuerelemente, die den Drucker kontrolloieren, sollten farbig werden.
- Es bietet sich an, die Temperaturüberwachung einzuschalten (Checkbox "Watch" neben dem Graphen bzw. "Monitor Printer" neben dem Reset-Button oben)
- Nach dem Einschalten auf jeden Fall die Druckkopfposition homen, damit der Drucker weiß, wo sich sein Druckkopf befindet, und ihn nicht über die Grenzen hinaus bewegt und dabei möglicherweise etwas beschädigt. Das ist wichtig!
- Falls nötig, das Bett schonmal vorheizen (das dauert laaaange.)
- Dann den Button "Print" drücken.
Filament wechseln
- Zum Filamentwechseln zuerst den Extruder aufheizen (~180°C für PLA)
- Die Buttons "Extrude" und "Reverse" können dazu benutzt werden, das Filament heraus- bzw. wieder hineinzuschieben. Die beiden Felder "mm" und "mm/min" daneben geben jeweils die Geschwindigkeit bzw. Länge des beförderten Filaments an.
- Daniel Bohrer hat das mal ausgemessen: 3×200 mm bei 1000 mm/min sind nötig, damit das Filament ganz rausgeschoben wird, beim Einführen des neuen Filaments kann man ruhig 2×200 mm bei 1000 mm/min machen, und sich danach mit einer langsameren Geschwindigkeit (~100 mm/min) vorantasten, bis das Filament unten am Druckkopf rauskommt.
- Zur Not noch ein bisschen weiter extrudieren (in ~5 mm-Schritten), bis das restliche alte Filament rausgedrückt ist und die Farbe stimmt.
Drucken über SD-Karte
Falls eine Mini-SD-Karte im Slot steckt (auf der Reprap-Platine unter dem USB-Anschluss), kann der GCode mit Pronterface auch als Datei auf die SD-Karte geschrieben werden. Das hat den Vorteil, dass man nach dem Starten des Drucks prinzipiell den Drucker vom USB-Port abziehen kann, sofern die Platine nicht über USB mit Strom versorgt wird (der Jumper auf der Platine muss weg vom Reset-Button gesetzt sein).
Zum Upload benutzt man den Button "SD", der dann ein Menü anzeigt. Dort wählt man "SD Upload" (und wartet, während Pronterface den GCode über die serielle Schnittstelle lädt, und gleichzeitig anzeigt, was grade hochgeladen wird). Wenn der Upload fertig ist, kann man im selben Menü wieder "SD Print" wählen und bekommt dann eine Liste der Dateien, die sich auf der SD-Karte befinden.
Wenn man nicht so lange auf den Upload warten will, kann man auch einfach die SD-Karte herausnehmen und die Datei über seinen Rechner auf die Karte legen. (FIXME: Was für ein Dateisystem?) Wichtig ist nur, dass der Dateiname im 8.3-Format ist. Nachdem die SD-Karte wieder in den Reprap geschoben wurde, muss unter Umständen der Button "INIT SD" betätigt werden.
Während des Drucks
Man sollte es möglichst vermeiden, während des Drucks das Licht oder andere leistungsstarken Verbraucher an- oder auszuschalten. Das kann dazu führen, dass die Reprap-Platine resettet wird und der Druck abbricht.
Während des Drucks kann mit dem G-Code M220 die Geschwindigkeit aller Druckoperationen geändert werden:
M220 S<Speed>
Wobei <Speed> der Faktor in Prozent ist.
M220 S200
erhöht die Druckgeschwindigkeit also um 100%.
Sonstiges
Holz-PLA
Ortwin hat welches gekauft und Daniel Bohrer hat das mal ausprobiert. Die gedruckten Objekte sind längst nicht so stabil wie mit normalen PLA, eher so wie Hartgummi.
- grrf sagt zwar, dass Holz-PLA ab 185°C zu drucken geht, aber Temperaturen um 200°C sind anscheinend noch besser für die Festigkeit.
- Generell eher was für gröbere Arbeiten, das Filament kann anscheinend nicht sehr fein gedruckt werden. Man sollte darauf achten, dass man nicht zu feine Strukturen und nicht zu wenig Infill druckt (siehe Fotos). Beim Mate-Tags lohnt es sich durchaus, nochmal 1 mm bei der Dicke draufzuschlagen.
- Das Filament ist ziemlich flüssig, sodass es sehr leicht heraustropft. Dadurch kommen die unschönen Würste am Mate-Tag zustande, Man Müsste™ nochmal probieren, ob Cura das besser als Slic3r hinkriegt (weil es den Druckkopf nur innerhalb der Perimeter bewegt).
- Auch aus diesem Grund lohnt es sich durchaus, 3-4 Skirt-Loops zu drucken, bis das Filament wieder richtig fließt.
- Nach dem Drucken die Objekte lieber länger als zu kurz abkühlen lassen, sonst sind sie noch ziemlich weich.
- Beim Ablösen behutsam vorgehen, das Holz-PLA klebt sehr gerne am Kapton fest, und besonders die Kanten der Kapton-Klebestreifen werden gerne mal mit hochgezogen. (Den Mate-Tag habe ich schließlich mit einem Messer vorsichtig an einer Ecke durch Hebelwirkung abgelöst und mich dann schrittweise mit dem Messer vorgetastet. Das Kapton ist heile geblieben.)