Vorträge/Recording-Workflow/alt2020
Es folgt der erneuerte Workflow anlässlich der wiederaufgenommenen Vorträge, den Sintox auf Basis des Templates von Daniel Bohrer erstellt hat (der Linux-bezogene Workflow entstammt ausschließlich der Feder von Daniel Bohrer).
Inhaltsverzeichnis
Aufnehmen
Mit Open Broadcaster Software (Windows)
Videoaufnahme
Zur Aufnahme der Präsentation (egal ob von PDF-Dateien oder von Präsentations-Dateien) wird die Open-Source-Software "Open Broadcaster Software" (OBS) empfohlen: https://obsproject.com/
Nach Installation und Starten von OBS
- Rechtsklick in das Feld "Szenen" im Hauptfenster und "Szene hinzufügen" wählen. Diese wird z.B. "Vorträge Recording" oder Ähnliches genannt.
- Rechtsklick in das Feld "Quellen" solange die zuvor erstellte Szene ausgewählt ist. Da für eine Präsentation nur eine Quelle nötig ist, sollte "Hinzufügen" -> "Monitoraufnahme" gewählt werden.
- Nach Auswahl von "Monitoraufnahme" öffnet sich das Einstellungsfenster. Man wählt den entsprechenden Monitor (im Space dürfte es sowieso nur der Beamer sein) und belässt die restlichen Einstellungen auf Standard. Mit dem Klick auf OK kommt man wieder in das Haupt-Fenster.
- Man klickt auf den "Einstellungen"-Button und wählt unter "Broadcast Einstellungen" den Modus "Nur Dateiausgabe" und einen dazugehörigen Dateipfad. Außerdem sollten Hotkeys für Start und Stop der Aufnahme zugewiesen werden.
Startet man nun eine Präsentation (PDF oder Präsentation in LibreOffice Impress, Powerpoint etc.), kann über die zugewiesenen Hotkeys die Aufnahme gestartet werden.
Ton-Aufnahme
Um die Stimme des jeweiligen Vortragenden in die Video-Spur schneiden zu können, gibt es mehrere Methoden der Sound-Aufnahme:
- Man kann die interne Audio-Aufnahme-Funktion von OBS nutzen. Um diese zu aktivieren: Im OBS-Haupt-Fenster auf den "Einstellungen"-Button klicken und im folgenden Menü unter "Audio" sowohl das Desktop Audiogerät (für den Fall, dass man z.B. ein Video mit Ton zeigen möchte) auswählen, welches meist die interne Soundkarte des Computers ist, als auch das Mic./AUX-Audiogerät, z.B. das USB-Space-Mikro von Samson, auswählen.
- Mit der Open-Source-Software "Audacity", runterladbar unter http://audacity.sourceforge.net/ kann die Tonspur außerhalb von OBS aufgenommen werden und im Schnitt hinzugefügt werden. Dazu nach Download, Installation und Start der Anwendung zunächst unter "Bearbeiten" -> "Einstellungen..." -> "Geräte" das verwendete Mikrofon anpassen (z.B. das Space-Mic von Samson).
Mit Spacekiste (Open Broadcaster Software)
Sollte das individuelle Einrichten der Software für das Recording auf den einzelnen Rechnern zu viele Umstände machen, habe ich auf der Spacekiste ebenfalls Open Broadcaster Software (Windows) installiert und vorkonfiguriert:
Vorkonfiguration
- Aufnahme-Art: Der vorkonfigurierte Aufnahme-Modus ist die Aufnahme des gesamten Monitors. Dadurch kann jede Art der Präsentation die auf der Spacekiste läuft problemlos aufgenommen werden ohne erst ein Fenster für die Aufnahme auswählen zu müssen. Gegebenenfalls muss, wenn der Beamer angeschlossen wurde, nach einem Doppelklick auf "Monitoraufnahme" im OBS-Fenster noch der Beamer-Monitor als Recording-Monitor ausgewählt werden.
- Audio-Aufnahme: Der OBS-Client der Spacekiste wurde auf die Verwendung und Aufnahme des von Sintox zur Verfügung gestellten Mikrofons "Rode Videomic" eingestellt. Nach dem Start der Aufnahme werden Monitor und Audio gleichzeitig aufgenommen. Der Vortragende sollte sich das Mikrofon in etwa 10 cm Entfernung vor das Gesicht halten (als würde er interviewt werden), um den optimalen Ton zu erhalten.
- Aufnahme-Hotkeys: Die (+)-Taste auf dem Nummernblock startet die Aufnahme, während die (-)-Taste auf dem Nummernblock die Aufnahme beendet.
- Speicherort: Die Videos werden auf der Data-Festplatte im Ordner "Vortraege Recording" gespeichert.
Workflow
Es empfiehlt sich, den Workflow einmal zu testen und sich das Ergebnis-Video anzuschauen um sicherzustellen, dass Video und Ton korrekt aufgenommen werden, bevor der erste Vortrag beginnt.
- Rode Videomic mit Verlängerungskabel an den Mikrofon-Anschluss an der Rückseite der Spacekiste anschließen
- Open Broadcaster Software vom Desktop der Spacekiste aus starten
- Szene "Stratum0 Recording" und darin die Quelle "Monitoraufnahme" im OBS-Fenster auswählen
- Doppelklick auf "Monitoraufnahme" und sicherstellen, dass der richtige Monitor ausgewählt ist
- Unter "Einstellungen" -> "Video" kontrollieren, ob die korrekte maximale Auflösung bzw. die native Auflösung des aufgenommenen Monitors eingestellt ist
- Unter "Einstellungen" -> "Audio" kontrollieren, ob unter "Mic./Aux Audiogerät" das Mikrofon ausgewählt ist
- Präsentation, PDF oder sonstiges Material für den Vortrag auf dem Recording-Monitor öffnen und auf Fullscreen/"Ready-to-Go" schalten
- Der Vortragende/die Vortragende nimmt das Mikrofon in die Hand und drückt entweder selbst die (+)-Taste auf dem Nummernblock bzw. jemand anderes drückt die Taste und der Vortrag kann beginnen.
- Nach dem Vortrag die Aufnahme durch Betätigen der (-)-Taste auf dem Nummernblock beenden
Achtung! Sollte der Vortrag auf einem anderen Rechner stattfinden (z.B. ein Terminal-Recording auf einem Linux-Rechner) soll bitte trotzdem gleichzeitig die Open Broadcaster Aufnahme gestartet werden, damit die Ton-Spur der OBS-Aufnahme über die Monitor-Aufnahme des anderen Rechners geschnitten werden kann.
Linux
Mit Neos DV-Camcorder auf der Spacekiste über Firewire. Wenn die Kamera eingesteckt wird, sollte sie sich als /dev/fw1 melden, die GUID kann man aus dem Kernel-Log (dmesg, /var/log/kern.log) entnehmen. Aufnehmen geht ganz einfach dann mit dvgrab:
dvgrab -noavc -fraw dateinamenspräfix
dvgrab splittet dann den Stream in Dateien mit bis zu 1 GB, das Präfix bestimmt, wie die Dateien heißen. Es empfiehlt sich also etwas im Format talks-YYYY-MM-DD zu nehmen.
Falls sich dvgrab beschwert, dass es nicht weiß, welches Device es nehmen soll, kann mit dem Parameter -guid die GUID der Kamera direkt angegeben werden.
Zum Justieren der Kamera (ich stelle sie meist auf den Stapel mit Filamentrollen) kann man einfach folgenden Befehl benutzen:
dvgrab -noavc -fraw - | mplayer -
Zum Beenden der Aufnahme einfach dvgrab mit Ctrl-C beenden.
Schneiden
Windows
Unter Windows gibt es verschiedene Schnittprogramme, sowohl kostenpflichtig (z.B. Adobe Premiere) oder auch kostenlos (z.B. Jahshaka). Je nach persönlichen Präferenzen sollte ein solches Programm ausgewählt werden und im Programm Video- und Ton-Spur übereinander gelegt werden.
Linux
Zum Schneiden der Videos verwende ich Avidemux. Einfach mit den A- und B-Markern den gewünschten Bereich auswählen und unter einem neuen Namen speichern. Das ganze funktioniert auch ohne Recodieren, wenn man die Marker nur an Keyframes platziert (mit den Doppelpfeil-Buttons auf der Toolbar) und als Video- und Audiocodec „Copy“ auswählt.
Avidemux hat im Moment noch Probleme mit Dateien, die B-Frames enthalten. Wenn es beim Laden der Datei fragt, wähle ich den frame-genauen Modus, um präzise schneiden zu können.
Nachbearbeitung
Die folgenden Schritte der Nachbearbeitung können sowohl bei Linux- als auch bei Windows-Schnittprogrammen durchgeführt werden. Daniel Bohrer benutzt dafür OpenShot.
Nachdem Schneiden fügt man mit seinem Schneideprogramm folgende Title- und End-Screens hinzu. In diese Templates sollten sowohl das Vortrags-Thema als auch der Name des Vortragenden eingefügt werden. Dies ist mit verbreiteten Bildbearbeitungsprogrammen wie Gimp oder Photoshop möglich.
Zusätzlich füge ich Überblendungen zwischen dem Title Screen und dem Vortrag sowie dem Vortrag und dem End Screen hinzu (in OpenShot: Rechtsklick auf die entsprechenden Abschnitte in der Timeline, im Untermenü „Fade“).
Danach wird das ganze exportiert (in OpenShot: „File“ → „Export Video“, Profile: „Web“, Target: „YouTube-HD“, Video Profile: „HD 720p 25 fps“, Quality: „High“).
Die Recodierung auf eine möglichst kleine Dateigröße lasse ich dann einfach YouTube machen… :P
Hochladen
…auf das stratum0-YouTube-Profil. Daniel Bohrer hat die Zugangsdaten dafür.
Nachdem YouTube das Video vollständig gerendert hat, lade ich es nochmal herunter und mirrore es auf meinem Server unter [1].